Bilder von Beat Renner und Martin Thomann
MRB Präsireise vom 7.-9. Juli 2023
Bericht von der Präsi-Reise 2023 der Männerriege Bassersdorf
Ganz der Tradition entsprechend hat auch der derzeitige Präsident der Männerriege, Karl Tödtli, für uns eine dreitägige Reise organisiert. Der Bericht dazu ist im Teamwork von Peter Gmeiner, Thuri Heim, Wädi Peter und Martin Teuscher entstanden.
Der erste Tag
Einen schöneren Auftakt für die „Präsi-Reise“ der Männerriege hätte man sich gar nicht vorstellen können: Alle Reiseteilnehmer und fast die Gesamtheit der übrigen Mitglieder der Männerriege versammelten sich am 7. Juli im Garten hinter dem Haus von Jubilar Max Christen, um ihm ihre Aufwartung zu machen und ihm zum hohen runden Geburtstag von 100 Jahren zu gratulieren. Als er sich auf dem Balkon zeigte und wir ihm das passende Lied „Happy Birthday“ anstimmten, war unser Max einfach nur überwältigt und zu Tränen gerührt. Auch viele Freunde und Nachbarn von Max waren gekommen und so wurde aus der Gratulationsrunde fast ein kleines Quartierfest. Dazu trug bei, dass unser Gastronomie-Fachmann Heinz Männl einen Kaffestand mit Gipfeli bereitgestellt hatte, was die Festlaune weiter förderte.
Nachdem wir zwei weitere passende Lieder vorgetragen hatten, war der Zeitpunkt gekommen, uns von Max zu verabschieden und den Bahnhof anzusteuern, wo uns die S24 nach Zug brachte und eine weitere Verbindung zu unserem zweiten Programmpunkt in Erstfeld. Dort war eine Führung im neuen Gotthard-Basistunnel angesagt. Vorher kehrten wir im schmucken Beizli «Schwyzerstübli» ein und genossen ein feines Mittagessen. Alsdann erwartete uns am nahegelegenen Bahnhof unser Führungsduo zur Tunnelführung. Mit zwei Transportfahrzeugen verschoben wir uns nach Amsteg und dort – unscheinbar und kaum bemerkbar – durch einen Seitenstollen in unmittelbare Nähe zum Basistunnel, der vor 7 Jahren eröffnet worden war. Das eindrückliche Bauwerk ist in einer grossen Felsenhalle, die damals dem Bau diente, anschaulich dargestellt und dokumentiert. Durch ein gesichertes «Fenster» konnte man zudem Einblick nehmen in die westliche Tunnelröhre und die nach Norden fahrenden Züge vorbeibrausen sehen. Anhand einer gut gemachten Filmschau konnten wir die wichtigsten Entwicklungsstationen dieses Jahrhundertbauwerks miterleben.
Dann ging es auf dem gleichen Weg zurück nach Erstfeld, wo wir die beiden Führer mit einem Turnerklatsch verabschiedeten und mit Zug und Bus zum Unterkunftsort Schwyz zurückfuhren. Beim Quartierbezug im Hotel «Wysses Rössli» nahmen wir das von Oliver Geissbühler freundlicherweise hergeführte Gepäck in Empfang und fanden uns schon bald darauf beim Apéro wieder in einem der am Hauptplatz gelegenen Bistros. Der gemütliche Schlusspunkt des Tages fand in der gleich um die Hotelecke gelegenen Pizzeria La Piazzetta statt, wo jeder das seinem Gusto entsprechende Gericht bestellen durfte, das Ganze natürlich angereichert mit einem guten Schluck Wein und gefolgt von einem Dessert. Der schöne und erlebnisreiche Tag endete für die meisten mit einem Schlummertrunk in einer der vielen Beizen, die im Hauptort Schwyz zu finden sind.
Der zweite Tag
Nach dem reichhaltigen Frühstück trafen wir uns mehr oder weniger erholt zur Fahrt mit der modernen Stoosbahn. Karl hatte für uns einen ehemaligen Swissairler, Ruedi Ehrler, engagiert. Ruedi liess uns nach der Bergfahrt einen Blick hinter die Kulissen dieser einzigartigen Standseilbahn werfen, welche nach rund 5 Jahren Bauzeit im Dezember 2017 in Betrieb genommen wurde. Im steilsten Abschnitt überwindet sie eine Steigung von 110% (Weltrekord!). Die 744 Höhenmeter werden für die Passagiere dank einem automatischen Niveauausgleich der Kabinen mühelos überwunden, wobei der Boden der 4 Kabinen immer waagrecht bleibt.
Gegen Mittag teilte sich unsere Gruppe dann auf:
Die grösste Gruppe fuhr mit dem Sessellift auf den Klingenstock. Dort bot sich uns ein überwältigendes Panorama an. Der folgende Weg auf der Höhe zwischen Muota- und Riemenstaldental ist deshalb auch als Panoramaweg bekannt. Er wurde an diesem Prachtssamstag von zahllosen Wanderern begangen. Dazu kamen noch die letzten Läufer des ersten Stoos-Trails über 46,6 km mit rund 2'500 m Auf- und Abstieg. Viel mehr ärgerte uns eine Gruppe von jungen Männern, welche glaubte, uns an heiklen Stellen überholen zu müssen. Im Reiseprogramm stand, man müsse «trittsicher» sein. Das hat Karl etwas gar wörtlich gemeint. Der Weg war gut ausgebaut, aber wegen des ständigen auf und ab bestand er fast ausschliesslich aus Treppen. Dafür gab es an geeigneten Orten Bänke und sogar Tische, welche zum Verweilen einluden. An einem solchen machten wir unsere Mittagsrast.
Livio, Werner und Peter wählten aus gesundheitlichen Gründen den am wenigsten anstrengenden Weg. Nach einer Mittagsrast in einem der vielen Restaurants liessen sie sich von der Sesselbahn über beide Sektionen hochtragen und gelangten so mühelos auf das aussichtsreiche Plateau des Fronalpstocks, wo noch reichlich Zeit zur Verfügung stand, um die grandiose Rund- und Weitsicht zu geniessen.
Reto und Martin schliesslich zogen es vor, zu Fuss den Fronalpstock zu erwandern. Unterwegs konnten die beiden ein feines Pic-Nic und die schöne Aussicht geniessen. Eine Zeitlang hatten sie ziemlich Gegenverkehr, da die letzten Läuferinnen und Läufer des Stoos-Trails mittlerweile auf dem Abstieg vom Fronalpstock in Richtung Ziel in Morschach waren.
Im Restaurant Fronalpstock trafen sich dann pünktlich um 15 Uhr alle Teilnehmer wieder bei einem Apero auf der Terrasse und tauschten ihre Erlebnisse aus.
Zurück im Hotel reichte die Zeit noch für eine erfrischende Dusche, bevor schon der nächste Apero, gesponsert von Armin Fürst, der wegen eines Unfalls nicht mitkommen konnte, auf dem Programm stand.
Nach dem feinen Nachtessen im Gasthof Engel machte uns noch der Wetterschmöcker Ulrich Roman, genannt Jöri, seine Aufwartung. Wir erfuhren einiges Interessantes über ihn und seine Kollegen, auf die diversen Witze hätten mehrere von uns aber verzichten können.
Der dritte Tag
Wiederum herrschte eitel Sonnenschein als sich die Männerriegler zum Zmorge im Restaurant des Wyssen Rössli trafen. Der Wetterbericht verhiess einen heissen, wolkenlosen Sonntag. Ideal für eine Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee. Zuvor war gemäss Programm noch eine Führung durch den Hauptort Schwyz angesagt. Nachdem unser Kollege Beat Schwarz - aus Basi kommend ! - das Gepäck der ganzen Gruppe in seinem Auto verstaut hatte und wir mit leichtem Rucksäckli zurückblieben, erschien um 10 Uhr unser Ortsführer, Alfred Neff.
Weit mussten wir nicht gehen, denn auf dem Hauptplatz des Ortes stehen zwei wichtige Gebäude, nämlich die Kirche und das geschichtlich bemalte Rathaus. Dazwischen thronen wie Wächter der Kleine und der Grosse Mythen über den Flecken Schwyz. Es wurde uns erklärt, dass Schwyz nie eine Stadt war. Es hatte nie ein Stadtrecht und auch keine Stadtmauer. Es wird Dorf oder Flecken genannt.
Zum Glück kannte unser Schwyzer Guide immer wieder geeignete Schattenplätze für seine interessanten Erklärungen. Die Sonne brannte unbarmherzig. Vorbei ging dann der Weg an einer Reihe schönster und gut erhaltener Patrizier- oder Herrenhäuser. Namen wie Haus von Reding, Palais von Hettlingen, Palais von Weber u.v.a. lassen von Zeiten erahnen, als Adelige ihre Macht und Reichtum durch Säumerdienste am Gotthard und vor allem durch Söldnerdienste in fremden Heeren erwarben.
Sympathisch in der heutigen Zeit, wenn es in der Nähe des Hauptplatzes noch eine grosse, nicht bebaute Wiese gibt. Diese dient u.a. der jährlich noch stattfindenden Viehschau! Eine wichtige Station ist die Kapelle des Hl. St. Bartholomäus, welche am Jakobsweg steht, der von Einsiedeln herkommend durch das Dorf Schwyz führt.
Etwas weniger sympathisch erscheint das heutige Verkehrskonzept im Zentrum. Von den früheren, sternförmig angelegten Hauptachsen, ist heute vor allem Stau, Lärm und viel Verkehrschaos übriggeblieben. Die Verkehrsexperten sind allerdings seit den 60-iger Jahren am planen, so dass also immer noch Hoffnung auf eine Lösung besteht. Abschliessend führte uns Alfred Neff noch am Bundesbriefmuseum vorbei. Dies ist wohl das bekannteste Gebäude am Ort. Ein Besuch war jedoch nicht vorgesehen. Einige von uns hatten es bereits in früherer Zeit besucht.
Nach einer kurzen Pause bestieg unsere Gruppe den Linienbus nach Brunnen, wo im gediegenen Erstklass-Salon des Raddampfers «Uri» für uns Tische für das Mittagessen reserviert waren. Eine ca. zweistündige Fahrt bis Luzern gab uns nochmals Gelegenheit, die Innerschweiz in ihrer ganzen Schönheit zu geniessen. Mit dem Schnellzug ging unsere Reise zu Ende.
Es versteht sich, dass Karl Tödtli nach diesen drei schönen Tagen einen dreifachen Turnerklatsch für Organisation und Durchführung verdient hatte. Diese wunderbare und interessante Reise wird uns in bester Erinnerung bleiben.
Hinweis: die unten aufgeführten Fotos können vergrössert werden!
... und hier noch der Link zur Fotogalerie von Livio